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Über 9,5 Kilometer illegale Langleinen beschlagnahmt

Mittwoch, 17 Jul, 2024

Sea Shepherd und die Polizei von Tuvalu haben während eines gemeinsamen Patrouilleneinsatzes auf der Allankay zwei illegale Langleinen mit einer Gesamtlänge von über 9,5 Kilometern beschlagnahmt. Der Zugriff erfolgte in den östlichen Gewässern des Inselstaates im Südpazifik, der auf halbem Weg zwischen Hawaii und Australien liegt. Die Langleinen dienen als Beweismittel in einem sich zuspitzenden Fall gegen ein Langleinenschiff, das in den letzten zwei Monaten systematisch ohne Lizenz gefischt hat.

Langleinen und Besatzung der Allankay. Foto Youenn Kerdavid/Sea Shepherd.
Allankay crew pulling in the abandoned longline. Photo by Youenn Kerdavid/Sea Shepherd
Toter Hai an einer illegalen Langleine. Foto Youenn Kerdavid/Sea Shepherd.
Ein Polizeibeamter von Tuvalu an Board der Allankay mit einer beschlagnahmten Langleine. Foto Youenn Kerdavid/Sea Shepherd
Polizeibeamte von Tuvalu und die Besatzung der Allankay beim Einholen der Langlinie der Li Hung 666. Foto Youenn Kerdavid/Sea Shepherd.
Polizeibeamte von Tuvalu und die Besatzung der Allankay beim Einholen der Langlinie der Li Hung 666. Foto Youenn Kerdavid/Sea Shepherd.
Ein toter Vogel, der sich in der illegalen Langlinie verfangen hat. Foto Youenn Kerdavid/Sea Shepherd.

Die Fangausrüstung mit über 9,5 Kilometern Kunststoffleinen und einer Reihe von 149 Köderhaken hatte beim Einholen sieben Gelbflossen-Thunfische, einen Marlin und einen jungen Seidenhai gefangen. Ein Gelbflossen-Thunfisch war noch am Leben und konnte wieder freigelassen werden.

Langleinen werden im Südpazifik regelmäßig für den Fang von Thunfisch eingesetzt. Sie werden aber auch für den Fang von Haien wegen ihrer Flossen verwendet. Langleinen gelten als kritisch, da sie wahllos töten und nicht zwischen der Zielart und jungen, gefährdeten oder vom Aussterben bedrohten Tieren unterscheiden.

Die Langleinen waren jeweils an einem Ende mit einem Messer durchgeschnitten. Die Polizei von Tuvalu vermutete, dass die Langleinen von der Besatzung des Fangschiffs durchtrennt worden waren, um Beweismaterial zu vernichten.

Die Bojen, an denen die Langleinen befestigt waren, wurden etwa 14 Seemeilen vor den Gewässern von Tuvalu entdeckt und von dem Fangschiff Li Hung Nr. 666 ausgesetzt, das sich in einem Hochseekorridor zwischen dem Meeresgebiet von Tuvalu und dem neuseeländischen Nachbargebiet Tokelau befand. Die Hochsee ist ein weitgehend unreguliertes Gebiet in internationalen Gewässern außerhalb der nationalen Gerichtsbarkeit einzelner Länder.

Die Li Hung Nr. 666 ist schon seit längerer Zeit ein „dunkles Schiff“, d.h. es gibt Lücken in der elektronischen Verfolgung durch das vorgeschriebene Automatische Identifizierungssystem (AIS). Diese Lücken treten häufig in der Nähe von Seegrenzen zu Ländern auf, in denen das Schiff keine Fanglizenz hat.

"Wir wissen aufgrund von Satelliteninformationen, dass die Li Hung Nr. 666 in die Gewässer von Tuvalu eingefahren ist, um Fanggeräte einzuholen, und wir wissen auch, dass sie keine Fanglizenz hat. Die Kombination aus der digitalen Spur und der Fangausrüstung, die sich nun in den Händen der Polizei von Tuvalu befindet, liefert der Regierung von Tuvalu genügend Beweise, um das Schiff strafrechtlich zu verfolgen."

Peter Hammarstedt, Kampagnendirektor von Sea Shepherd.

Die beschlagnahmte Ausrüstung wurde der Polizei von Tuvalu in der Hauptstadt Funafuti übergeben, um die Beweiskette aufrechtzuerhalten, während die Behörden rechtliche Möglichkeiten prüfen, um Li Hung Nr. 666 vor Gericht zu bringen.

Seit April 2024 patrouilliert die Allankay in den Gewässern von Tuvalu mit fünf Polizeibeamten von Tuvalu an Bord, die befugt sind, Schiffe zu entern, zu inspizieren und festzusetzen, wenn sie gegen die Gesetze von Tuvalu verstoßen. Sea Shepherd wurde von der Regierung nach Tuvalu eingeladen, nachdem das einzige Offshore-Patrouillenboot des Landes im März 2023 bei einem Zyklon irreparabel beschädigt wurde.

Der Pazifische Ozean ist zu einem Hotspot für illegale, unregulierte und undokumentierte Fischerei (IUU-Fischerei) geworden. Nach Schätzungen der Pacific Island Forum Fisheries Agency (FFA) kostet die IUU-Fischerei die pazifischen Inselstaaten jährlich rund 600 Mio. US-Dollar. Ein entscheidender Faktor zur Bekämpfung der IUU-Fischerei ist die Fähigkeit der nationalen Strafverfolgungsbehörden, Inspektionen auf See durchzuführen.

Weitere Informationen zur Operation Tuvalu.

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