Kampf gegen illegale Fischerei in afrikanischen Gewässern

Seit 2016 steht Sea Shepherd an vorderster Front gegen die illegale, undokumentierte und unregulierte (IUU) Fischerei in Afrika, die mit unserer richtungsweisenden Partnerschaft mit Gabun ihren Anfang fand. Mit unseren hochseetauglichen Patrouillenschiffen und engagierten Crewmitgliedern arbeiten wir mit Regierungsbehörden zusammen, deren Küstenwache die Befugnis haben, an Bord zu gehen, Kontrollen durchzuführen und illegal operierende Schiffe direkt festzusetzen. Gemeinsam patrouillieren wir weite Meeresgebiete, die sonst außerhalb der Reichweite der für sie verantwortlichen Staaten liegen würden. Diese erfolgreiche Zusammenarbeit hat unsere Strategie bekräftigt und den Weg für Partnerschaften mit Liberia, Sierra Leone, São Tomé und Príncipe, Tansania, Benin, Namibia, Gambia und zuletzt Tuvalu im Südpazifik geebnet.

Die Rolle der M/Y Age of Union

Der Erfolg unserer IUU-Initiativen hängt stark von unserer Flotte ab, insbesondere von der M/Y Age of Union. Im Jahr 2021 investierten Dax Dasilva und die Age of Union Foundation 4,5 Millionen Dollar über drei Jahre, um eines unserer größeren Schiffe, die M/Y Sam Simon, zu modernisieren. Das ehemalige japanische Wetterbeobachtungsschiff, das 2012 von Sea Shepherd Global erworben wurde, spielte eine wichtige Rolle im Kampf gegen den Walfang im Südpolarmeer, bevor es zur Unterstützung unserer IUU-Bemühungen in Westafrika eingesetzt wurde. Die umbenannte M/Y Age of Union stach offiziell im Januar 2022 in See und hat seitdem unseren Partnern bei der Festnahme von 19 Schiffen unterstützt.

WICHTIGE OPERATIONEN UND ERFOLGE

Operation Sola Stella in Liberia

Unsere Sola Stella-Kampagne, die in Zusammenarbeit mit dem Verteidigungsministerium von Liberia initiiert wurde, hat seit 2017 die IUU-Fischerei entlang der Küste Liberias effektiv reduziert. Unsere Crew an Bord der M/Y Age of Union hat bedeutende Fortschritte beim Schutz gefährdeter Meeresspezies, der Reduzierung von Beifang und der Bekämpfung von Überfischung erzielt. Ein bemerkenswerter Erfolg war die Festnahme des Trawlers Kanbal III, der zuvor in der National Geographic-Serie Trafficked with Mariana van Zeller wegen Nichtbenutzung der vorgeschriebenen Ortungstransponder erwähnt wurde – ein klares Indiz für potenzielle illegale Fischerei. Während bei der ersten Inspektion keine illegalen Aktivitäten festgestellt wurden, enthüllten nachfolgende Überprüfungen schwerwiegende Sicherheitsverstöße, was zur Festsetzung und Begleitung des Trawlers in den Hafen von Monrovia führte. Dieser Vorfall unterstreicht die Bedeutung unserer laufenden Patrouillen zur Gewährleistung der Seefahrtssicherheit und Durchsetzung der geltenden Vorschriften.

Küstenschutz in Sierra Leone

Anfang 2023, nach der erfolgreichen Festnahme von drei Trawlern wegen illegaler Fischerei, kehrten über 70 Schiffe von selbst in den Hafen zurück, als sie von unseren Patrouillen mit der M/Y Age of Union erfuhren. Kapitän Peter Hammarstedt berichtete: „Ich erinnere mich an einen Zug von Schiffen – Dutzende von ihnen –, die in den Hafen von Freetown einliefen, weil Inspektionen im Gange waren. Die kombinierten Fangaktivitäten von siebzig Schiffen kamen für die Dauer der Mission zum Erliegen.“ Diese Methode der Abschreckung ist nicht nur innovativ, sondern auch äußerst effektiv und bringt einen wichtigen Fortschritt in unseren Bemühungen, illegale Fischerei zu bekämpfen.

Küstenverteidigungskampagne in Gambia

Die Gewässer von Gambia sind berüchtigt für illegale Fischerei. Von den 99 Schiffen, die in Westafrika wegen illegaler Fischerei festgenommen wurden, wurden 35 in den gambischen Gewässern festgesetzt. Im vergangenen März wurden acht industrielle Trawler in einer Razzia von Soldaten der gambischen Marine, die auf der M/Y Age of Union stationiert waren, festgesetzt. Darunter war eines, das mit 56 Fällen illegaler Fischerei im Spezialverwaltungsgebiet angeklagt wurde. Der Kapitän war so dreist, dass er jede Position der illegalen Fischerei im offiziellen Logbuch des Schiffs vermerkt hatte. Ein anderes Fischerboot hatte 54 Haiflossen an Bord versteckt. Ein weiterer industrieller Trawler namens Twenty, der Verbindungen zu einem italienischen Fischereiunternehmen hatte, wurde festgenommen, nachdem die Vollzugsbeamten herausgefunden hatten, dass das Schiff zu kleine, illegale Netze zum Fang von Oktopussen, Tintenfischen und Garnelen verwendete, die für den europäischen Markt bestimmt waren. Auf den Boxen war „Nachhaltig zertifiziert“ zu lesen. Diese Festnahmen haben industrielle Trawler davon abgehalten, in das für lokale Fischer reservierte Gebiet einzudringen, wo die industrielle Fischerei verboten ist. Das gambische Verteidigungsministerium hat seine fünfjährige Partnerschaft mit Sea Shepherd Global zur Fortführung der Patrouillen auf See erneuert.

GEMEINSCHAFTSBEITRAG UND WISSENSCHAFTLICHER FORTSCHRITT

Stärkung der lokalen Gemeinschaften

Bis 2024 hat Sea Shepherd die Festnahme von 99 Schiffen in ganz Afrika unterstützt und sich als starke Abschreckung gegen IUU-Aktivitäten erwiesen. Bei einer kürzlichen Patrouille begleiteten lokale Fischer unser Team an Bord der M/Y Age of Union und zeigten den krassen Kontrast zwischen ihren handwerklichen Kanus und den industriellen Trawlern. Der lokale Fischer James Logan bemerkte: „Wenn das große Boot auftaucht, verschwinden die Trawler.“

Wissenschaftliche Kapazitäten erweitern

2023 haben wir unseren Einfluss verstärkt, indem wir Wissenschaftler an Bord der M/Y Age of Union holten, um Fischfänge während der Inspektionen zu analysieren. Ihre Untersuchungen zur Fangmenge, Artenvielfalt und Fischgröße ermöglichen es uns, die ökologische Auswirkung unserer Kampagne zu messen. Die Meeresbiologin Emma teilte ihre Eindrücke nach einem besonders intensiven Tag mit acht Festnahmen: „ Wenn man die Statistiken über die Massen an Fischen hört, die täglich unseren Ozeanen entnommen werden, ist das überwältigend. Aber die kleinen Erfolge summieren sich und machen einen Unterschied.“

Aufdeckung von Verbrechen auf See

Selbst wenn keine lokalen Behörden an Bord sind, ermöglicht unsere Flotte Sea Shepherd, Vorfälle fernab der Küste zu dokumentieren. Im Februar 2022 nahm die M/Y Age of Union schockierendes Filmmaterial von 100’000 toten Fischen in der Bucht von Biskaya in Frankreich auf, was internationale Empörung und mehrere Untersuchungen der Fischereipraktiken auslöste. Solche Beweise sind entscheidend, um die Täter zur Rechenschaft zu ziehen.

AUSBLICK

Die Erfolge der M/Y Age of Union in den letzten zwei Jahren verdeutlichen, wie viel Einfluss eine engagierte Zusammenarbeit im Kampf gegen illegale Fischerei gewinnen kann. Wir setzen unsere Mission fort und bleiben entschlossen, unsere Partnerschaften auszubauen und die Ozeane für zukünftige Generationen zu schützen.

Um dies zu tun, benötigen wir eure Unterstützung, um sicherzustellen, dass die M/Y Age of Union so schnell wie möglich für ihre nächste Mission bereit ist! Deine Spende trägt direkt dazu bei, das Schiff für weitere Patrouillen vorzubereiten und ermöglicht es uns, unseren Kampf gegen die illegale Fischerei fortzusetzen und unsere Ozeane zu schützen.

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